In den Wintermonaten wird an den Fahrzeugprojekten weitergearbeitet. Die Fortschritte im Einzelnen sind weniger zahlreich oder spektakulär, deshalb fassen wir sie zusammen. 

TA 254: 

Der Wagen war ja für den Einsatz auf Langeoog verschmälert worden. Die zugseitige Fensterfront wies dadurch nur noch ein Fenster auf, statt des ursprünglichen Doppelfensters. Nun wurde der Wagen zwar  nicht wieder auf das ursprüngliche Maß verbreitert, die Front aber wurde wieder an das Aussehen bei der Härtsfeldbahn angepasst. Nun hat sie wieder 2 Fenster und sieht dadurch gleich wieder freundlicher und filigraner aus. Zudem wurden einige Beulen der Außenhaut und des Daches fachgerecht ausgebeult. Auch wurde der Wagenkasten weitgehend fertig gespachtelt und grundiert.

Hier wird sorgfältig kontrolliert, ob beim Zusammenbau des Bremszylinders auch nicht ein Teil übrig bleibt. Spaß beiseite: Wenn verschiedene Personen auseinander- und zusammenbauen, und dazwischen einige Zeit und Umräumen in der Werkstatt liegt, ist es gar nicht so einfach, alles korrekt zusammenzubekommen (Foto: Ingo Adam)
Da war ein Lüftungsgitter einzusetzen. Arbeit dass die Funken stieben! (Foto: Benjamin Rusche)
Ingo Adam und, hier im Bild, Theo, ein Neumitglied und seines Zeichens Karosseriebauer, haben die Mittelsäule in die Fensterfront gesetzt und so das Erscheinungsbild deutlich verbessert. Nun brauchen wir nur noch passende Fenster ... (Foto: Ingo Adam) 

Lok 11: 

Die weitere Bearbeitung der Bleche der Feuerbüchse macht Fortschritte. Die Feuerbüchsrohrwand wurde fertig zum Schweißen vorbereitet. Das muss ein Schweißer mit entsprechender Zulassung ausführen. Zum Biegen der Seitenbleche, also der Teile für den Feuerbüchsmantel zwischen Rohrwand und Feuerlochwand, geht das Teil zu einer Fachfirma. Die noch fehlende Matrize zum Gegenkümpeln der Schräge im Bereich des Feuerloches in der Feuerbüchsenrückwand ist in der Zwischenzeit auch vorbearbeitet worden. Nun muss sie "nur noch" an das Rückwandblech angepasst werden. 

Hier liegt die aus zwei Teilen zusammengeheftete Feuerbüchsrohrwand zur Besichtigung aus. Darüber gehängt der Bodenring, mit dem die Feuerbüchse später mit dem unteren Rand des Stehkessels vernietet wird. Passt schon fast gut! (Foto: Benjamin Rusche)

Aus dieser Perspektive sieht man sehr schön die unterschiedlichen Winkel und Radien, wegen derer dieses Bauteil aus zwei Stücken gefertigt werden musste. (Foto: Benjamin Rusche)


Rw 322: 

Der Einbau der durchgehenden Hauptluftleitung wurde im März abgeschlossen. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen. Die mechanische Bremse - der Wagen hat lediglich eine Handbremse -  wurde in den letzten Wochen fertiggestellt. Die neuen Bordwandbretter konnten in den letzten Wochen beschafft und eingepasst werden. Derzeit werden sie imprägniert und lackiert. Danach können sie endgültig eingebaut werden. Zuvor mussten in den Halterungen noch einige Löcher dafür neu gebohrt und überflüssige verschweißt werden.

Die Hauptluftleitung für die Bremsluft-Durchleitung wird eingepasst. Ein glühend gemachtes Rohr dieser Größe ist so weich, dass es sich unter dem eigenen Gewicht biegt. Da muss dann doch ein Paar helfender Hände eingreifen (Foto: Benjamin Rusche)
Die besagten Bordwandbretter geben dem Wagen schon ein besseres Gesicht. Die Kurbelhandbremse wird funktional sein, der Bremsersitz wird aber nicht rekonstruiert - der war die letzten Jahrzehnte des Einsatzes auch schon nicht mehr da. (Foto: Benjamin Rusche)


Lok 12: 

Schon Mitte März mussten wir unsere Lok 12 aus dem Winterschlaf wecken und sie für die erste Sonderfahrt dieser Saison vorbereiten. Alle Leitungen wurden angeschraubt, die Waschluken eingesetzt und alle Ventile auf Gangbarkeit geprüft. Bei schon fast sommerlichem Wetter fand dann am 27. März die erste Dampfzug-Sonderfahrt des Jahres statt: alles geprüft und in Ordnung. Der Wintereinbruch Ende März fiel auf der Alb recht streng aus, deshalb musste die Lok wieder winterfest gemacht werden: das Wasser wurde aus dem Kessel abgelassen, und alle Leitungen, in denen Wasser "gefangen" sein und deshalb auffrieren könnte, wurden wieder abgeschraubt.   

Bei herrlichstem Frühlingswetter wird am 12. März 2022 Lok 12 für den Einsatz vorbereitet. Gleich wird der Kessel wieder mit Wasser befüllt. (Foto: Ingo Adam)
Bennjamin Rusche (ja, der von der Feuerbüchsrohrwand) macht sich um das äußere Erscheinungsbild verdient. Glänzend! (Foto: Ingo Adam)
Am 2. April dann: Kommando zurück! Schnee und Kälte zwingen dazu, die Lok winterfest zu machen. Hier wird das Wasser aus der Injektorleitung abgelassen (Foto: Ingo Adam)
Das festziehen und Abschrauben der Waschluken ist eine ebenso knifflige und Feingefühl erfordernde, wie auch Kraftanstrengung verlangende Tätigkeit (Foto: Benjamin Rusche)